Im Rahmen der NÖ Landesausstellung 2011 „Erobern – Entdecken – Erleben im Römerland Carnuntum“
hat die Künstlergruppe JETZT die Gelegenheit, ihr Projekt CARNUNTUM 4011 im Freilichtmuseum Petronell-Carnuntum zu zeigen.
Präsentation: Fr. 29. April 2011, 15.30 Uhr
Die Künstlergruppe JETZT möchte die Besucher des Freilichtmuseums Petronell-Carnuntum in das Jahr 4011 versetzen. Aus der Sicht einer fernen Zukunft werden Gebrauchsgegenstände unseres täglichen Lebens zu rätselhaften Fundstücken.
Dazu der offizielle Pressetext aus dem Jahr 4011, der lauten könnte:
Einzigartige Funde aus der Erdölzeit!
Carnuntum, 29. 4. 4011
Sie sehen hier einen der interessantesten Funde der jüngsten Zeit. Bemerkenswert vor allem deshalb, weil bis heute noch nie eine derart große Anzahl so gut erhaltener Gegenstände aus der Zeit um 2011 entdeckt wurde.
Erdöl wurde damals als Rohstoff für vielfältigste Produkte, u. a. Plastik verwendet. Als die natürlichen Vorkommen immer seltener wurden, hat man durch Wiederverwertung noch eine Zeit lang Plastik erzeugt, bis dann diese Produkte gegen Ende des 3. Jahrtausends völlig verschwanden.
Die bis jetzt freigelegte Fläche der Grabung deutet darauf hin, dass es sich um ein Wohnhaus handelt.
Viele der Gegenstände muten heute fremd an, aber einige konnten ihrem Verwendungszweck zugeordnet werden. So fanden sich Koch- und Essgeräte, Teile von Bekleidung, eine große Anzahl technischer Behelfe und elektronische Bauteile. Einige Objekte dürften als Kinderspielzeug gedient haben.
Eine Dokumentation der Grabung finden Sie auf den Schautafeln.
Details zur „Ausgrabungsstätte“ CARNUNTUM 4011
Das außergewöhnliche Projekt CARNUNTUM 4011 ist eine von April bis November 2011 fest verankerte Installation direkt im Freilichtmuseum Petronell-Carnuntum, gleich neben dem Spielplatz. Während die Kinder spielen, haben die Erwachsenen Zeit, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Ausgrabungsfunde in 2000 Jahren von unserem heutigen Leben zu finden sein könnten.
Dazu zeigt die Künstlergruppe JETZT Exponate unseres täglichen Lebens in Form eines 5 mal 3 Meter großen Dioramas. Die Gegenstände werden in künstlerisch aufbereiteter Form einheitlich eingefärbt in einem Epoxidharz-Sand-Gemisch fixiert.
An drei Seiten werden wetterfeste Stellwände aus Aluminium Hinweise auf ausgewählte Objekte sowie auf die Sponsoren des Projekts geben.
Aspekte der künstlerischen Aufbereitung:
Warum EINE Farbe?
Heute ist jeder der gezeigten Gegenstände vertraut. Besucher in 2000 Jahren werden nicht mehr auf den ersten Blick erkennen, wozu die einzelnen Objekte einst dienten und welchen individuellen Wert sie hatten.
Ob Statussymbol oder Wegwerfartikel – sie alle sind Relikte unserer Kultur.
Metalle, Kunststoffe, oder Hölzer – sie korrodieren, vergilben oder verbleichen mit der Zeit und ändern dabei ihre Farbe.
Die Zeit selbst verfremdet die Materialien und verwischt alle Spuren.
Um diese Sichtweise zu verdeutlichen und die Besucher zu animieren, ähnlich einem Archäologen herauszufinden, was sich hinter den jeweiligen Formen verbirgt, werden viele Ausgrabungsfunde in einer einheitlichen Farbe gezeigt.
Das Projekt CARNUNTUM 4011 ist der einzige zeitgenössische, künstlerische Beitrag, der sich mitten im Ausgrabungsgelände in Carnuntum befindet.
Dieses Projekt wird großzügig vom Land Niederösterreich gefördert. Vielen Dank!
Mitwirkende: Inge Ute Brunner - Sigrid Baron - Lydia Brunnsteiner - Elfriede Friesenbichler - Susanne Ganter-Ullmann - Traude Haslauer - Anni Hoppel - Christa Klinger - Ilse Mayer - Brigitte Meissl - Erika Schreihans